Immer höher ist besser!? – Hypoxietraining (Höhentraining) im Radsport

Gerade haben die Bahnradsportler des Bund Deutscher Radfahrer eine Weltrekordjagd im Weltcup im mexikanischen Aguascalientes hintersich gebracht. Auch der Bahnvierer ist zum ersten Mal seit Jahren wieder unter 4:00min die 4000 Meter gefahren. Dies liegt vor allem an der Höhe des Austragungsortes (1900m ü.N.). Die geringere Luftdichte führt schon seit den Olympischen Spielen in Mexiko City 1968 zu einem großen allgemeinen Interesse im Leistungssport. Grundsätzlich nimmt in Höhe der Sauerstoffgehalt der Luft exponentiell und damit die Versorgungsmöglichkeit für den gesamten Organismus ab. Schon ohne zusätzliches Training stellt diese Minderversorgung einen Reiz für den Körper dar, so dass dieser adaptieren muss. Die aerobe Energiebereitstellung (sowohl glykolytisch als auch über Lipide) wird durch die Mangelversorgung im Training vor eine höhere Anforderung gestellt. Eine Art der Anpassung kann beispielsweise eine Steigerung der Bindungsfähigkeit von Sauerstoff im Blut sein. Somit scheint besonders in den Ausdauersportarten ein Einsatz des Höhentrainings zur Leistungssteigerung sinnvoll zu sein. Jedoch bringt eine große Wirkung auch große Nebenwirkungen mit sich: Denn die Anpassung bezüglich des Zeitverlaufs ist hoch individuell. Weiterhin kommt es nach einem klassischem Höhentraining meist zu einem akuten Leistungsrückgang, der starke mentale Schwierigkeiten bei Athleten hervorrufen kann. Nicht zu vernachlässigen ist, dass ein klassisches Höhentrainigslager mit einem großen organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden ist. Aufgrund dieser und weiterer Nachteile des klassischen Höhentrainings müssen gezieltere Einsätze dieser Methode her, dazu haben sich vier Ansätze hervorgehoben:

  1. HT (klassisches Höhentraining) in Höhe leben und trainieren (klasissches Höhentrainingslager; Gefahr der völligen Überbelastung)
  2. SHTL (Sleep High, Train Low) in Höhe (u.a. Höhenkammer) aber unter normalen Bedingungen trainieren.
  3. SLTH (Sleep Low, Train High) unter normalen Bedingungen leben (schlafen) aber in Höhe trainieren (u.a. in Höhenkammer).
  4. IHT (intermittierendes Höhentraining) bei dem der Sportler kurzzeitig sehr großen Höhen ausgesetzt wird (meist wenn Topographie es zulässt).

Vorteilhaft bei den neueren Methoden (2,3,4) ist, dass diese deutlich zielgerichteter gesteuert und damit sicherer für den Leistungsaufbau des Athleten eingesetzt werden können. Natürlich ist der organisatorische sowie finanzielle Aufwand, verglichen mit dem HT, deutlich geringer.

Meist wird jedoch weniger beachtet, dass die unterschiedlichen Methoden auch unterschiedliche Wirkungen haben. So ist mittlerweile bekannt, dass unter bestimmten Voraussetzungen einige Höhentrainingsmethoden schädlich auf die Mitochondrien (Energiewerke der Muskulatur) wirken können. Somit ist es notwendig das Trainingsprogramm individuell auf das Höhentraining abzustimmen. Dies leistet Cycling-Coach-Lab mit seinem IOT-System.